Zinn
Das Material Zinn fand besonders in der Gründerzeit für die Gestaltung des Christbaums Verwendung.
Der erste Zinnbaumschmuck
​Die Kleinzinngießerei war ein uralter Berufszweig. Vornehmlich von den Betrieben im Nürnberger Raum, aber auch in Freiberg und Pegau wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts filigranster Christbaumschmuck aus Zinn hergestellt, der durch seinen silbrigen Glanz und facettierte Oberflächen besonders schön das Licht der Kerzen reflektierte. Um diesen Effekt trotz Farbauftrag zu erhalten, wurden die Zinnornamente bis Mitte des 20.Jhs. nur mit lasierenden und nicht mit deckenden Farben bemalt. Die zusätzliche Anbringung von Glassteinen, erhöhte die Zahl der Reflexionen. Auch zierliche Körbchen und Bonbonieren, die als Füllbehälter für Süsses am Baum dienten, waren sehr beliebt.
Zinnfiguren
Bis heute sind figürliche Darstellungen aus Zinn – meist handbemalt – am Christbaum eine beliebte Zier. Bei der Herstellung wird zunächst eine Zeichnung erstellt, nach der der Graveur mit künstlerischer Hand einen Schieferstein bearbeitet bis die Form der Zinnfigur entsteht. Für den Handguss der Figuren wird eine Zinnlegierung nach den alten überlieferten Rezepturen und Mischverhältnissen verwendet, bestehend aus Zinn, Blei und Antimon. Nur in dieser Mischung lässt sich die hohe Detailgenauigkeit und Feinheit der Figuren gewährleisten.